Wir möchten Sie höflich darüber informieren, dass es bei der Übertragung von PV-Einspeisewerten, die durch EVU-SmartMeter gemessen werden, in der Vergangenheit bereits zu Fehlern gekommen ist. Konkret ist ein Fall bekannt, bei dem eine PV-Anlage seit vier Monaten keine Vergütung zum Marktpreis der OeMAG erhält.
Nachdem festgestellt wurde, dass Abrechnungen bzw. Marktpreis-Vergütungen seitens der OeMAG ausblieben, wurden Nachforschungen angestellt und Kontakt mit der OeMAG, der zuständigen EVU sowie der Abrechnungsplattform EnergyLink aufgenommen. Die EVU gaben an, dass die Datensätze vom EVU-SmartMeter vollständig auf die Systeme des Energienetzes übertragen wurden. Später stellte sich jedoch heraus, dass dies nicht der Wahrheit entsprach. Tatsächlich wurden die Datensätze lückenhaft und dann gar nicht mehr übertragen. Die Clearingstelle Ökostrom der APG hat Bedenken hinsichtlich der Belastbarkeit dieser Werte geäußert. Die OeMAG vergütet ausschließlich vollständige und konsistente Übertragungen für den jeweiligen Monat. Es gibt keine Melde-Mechanismen im Falle von Fehlern.
Die Clearingstelle der APG hat schnell reagiert und den Netzbetreiber gebeten, gemessene Werte anstelle von geschätzten Werten an die OeMAG zu übermitteln. Der Netzbetreiber hat daraufhin Korrekturen vorgenommen, jedoch erneut nur geschätzte Werte übermittelt. Es wurde schriftlich bestätigt, dass dies kein Einzelfall ist. Es wäre interessant zu erfahren, wie viele PV-Anlagen auf Basis von geschätzten Werten mit dem OeMAG-Marktpreis abgerechnet werden.
Der Übertragungsstandard PLC (Power Line Communication), der für das Smartmeter-Rollout beschlossen wurde, könnte aufgrund von EMV-Störquellen störanfällig sein. Es gibt immer mehr elektronische Geräte in Privathaushalten und Betrieben, die auf dem Übertragungs-Frequenzband der SmartMeter ins Netz 'hineinfunken' und die Zählerdaten-Übertragung stören oder komplett zum Erliegen bringen. Unsere Fachpartner haben uns darüber informiert, dass einige Mikrowechselrichter von Balkonkraftwerken die Datenübertragung der EVU-SmartMeter beeinträchtigen können. Die genaue Ursache ist bislang unbekannt und es ist möglich, dass der Fehler an anderer Stelle liegt.
Angesichts der aktuellen Faktenlage ist es momentan nicht möglich und auch nicht zielführend, eine Schuldzuweisung vorzunehmen. Die Angelegenheit ist sehr komplex und bedarf einer gründlichen Aufklärung.
Da möglicherweise nicht alle Kunden überprüfen werden, ob sie korrekte OeMAG-Abrechnungen erhalten haben, empfehlen wir Ihnen, im Sinne des Kundenservice bei Ihren Kunden nachzufragen, ob alles in Ordnung ist. Es könnte sein, dass manche Kunden nicht bemerken werden, wenn keine Vergütung mehr auf ihr Bankkonto gutgeschrieben wird.
Den Energienetzen sind diese Probleme bekannt. Es wurde uns mitgeteilt, dass diese Probleme nur in Zusammenhang mit der OeMAG auftreten würden. Allerdings wurde dies in einer E-Mail der Clearingstelle der APG (Austria Power Grid) widerlegt. Die APG spricht von "nicht belastbaren" bzw. unvollständigen Werten und fordert die Nachreichung von sogenannten "Schätzwerten" und "Korrekturwerten". Es ist allgemein bekannt, dass einige elektronische Geräte, welche an das Stromnetz angeschlossen sind, möglicherweise Störungen bei der Datenübertragung verursachen können. Einige Wechselrichter und Balkonkraftwerk-Mikrowechselrichter, obwohl sie nach TOR-Erzeuger zertifiziert sind, könnten beispielsweise Probleme verursachen.
Es wird empfohlen, die Daten betroffener PV-Anlagen direkt an die Servicestelle des Netzbetreibers zu senden. Hierfür kann die jeweilige Service-Mailadresse verwendet werden.
Es wird empfohlen, sich an einen Elektriker zu wenden. Es wäre hilfreich, wenn Sie ihm die folgenden Daten zur Verfügung stellen könnten:
- Name des Vertragspartners/der Vertragspartnerin
- PV-Anlagenstandort (PLZ, Ort, Adresse)
- Zählpunktnummer AT…. (33-stellig)
- OeMAG Vertragskontonummer
- Seit wann kommt keine OeMAG Abrechnung mehr
- Mailadresse sowie Rufnummer (empfehlenswert)
Es wird empfohlen, Schuldzuweisungen zu vermeiden, da derzeit nicht eindeutig feststeht, wo die Fehler liegen. Eine höfliche Kommunikation mit den Netzbetreibern und der OeMAG wird empfohlen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg.